Chronik des NABU Düsseldorf

Seit über 30 Jahren gelebter Naturschutz

Baumpflanzaktion 2019
Bäume pflanzen, Nisthilfen aufhängen und so viel mehr: Naturschutz ist vielfältig. Fotos in der Galerie unten: Alfred Leisten, Gerda Hucklenbroich, Christine Kammel, Francica Lienau, Norbert Maak, Monika Neubauer, Katrin Koster und weitere.

1994 wurde der Naturschutzbund Düsseldorf als eigenständiger Stadtverband gegründet – inzwischen ist er der mitgliederstärkste Naturschutzverband. Unsere Chronik zeigt, was bereits vor der Gründung geschah und wie viel sich in all den Jahren entwickelt hat.


1982

  • Im Deutschen Bund für Vogelschutz (DBV), später NABU, gibt es die Kreisgruppe Mettmann e.V. Innerhalb dieser gründet Alfred Spickmann die Ortsgruppe Unterbach mit Bezug zu Düsseldorf. Erste Aktion: Unterschriften sammeln gegen eine geplante Straße zwischen Erkrath und Gerresheim über die Rathelbecker Höhen.

1983

  • Monatliche Treffen der OG Unterbach beginnen, organisiert von Alfred Spickmann
  • Frühjahr: Heckenpflanzaktion rund um ein landwirtschaftliches Anwesen in Paderborn
  • Erste Singvogelkartierung auf den Rathelbecker Höhen (Erkrath), ca. 50ha, bis 1985
  • Eine ehemalige Jauchegrube wird drei Jahre lang in einen natürlichen Tümpel verwandelt. Dafür erhält die OG Unterbach den ersten Umweltpreis (es folgen weitere).

1984

  • Februar: Alfred Spickmann tritt als Ortsbeauftragter zurück; Alfred Leisten übernimmt kommissarisch
  • September und Oktober: Mehr als 50 Nisthilfen werden in den Werkräumen einer Gerresheimer Schule angefertigt und auf dem Gerresheimer Waldfriedhof mit vielen Helfern und großer Pressebeteiligung angebracht.

1985

  • März: Auswilderung eines Paares Schleiereulen auf dem Hof Papendelle (Erkrath). Sie werden über einen längeren Zeitraum gefüttert und betreut.
  • Gründungsversammlung des DBV Naturschutzverband Düsseldorf, Kreis Mettmann & Solingen e. V.    (Amtsgericht Ratingen). 1. Vorsitzender: Prov. Gerß, 2. Vorsitzender: Thomas Eggeling (für Düsseldorf)
  • Oktober: Säubern und Herrichten eines umfriedeten Waldstücks für den Vogelschutz (Nähe Aaper Wald).
  • November: Die Gruppe erhält zum 2. Mal den Umweltschutzpreis der Stadt Düsseldorf. Zu dieser Zeit hat sie in Düsseldorf schon 170 Mitglieder, von anfänglichen 26.
  • November: Vom DBV Düsseldorf wird eine Rohrdommel in Not mit Hilfe der Feuerwehr Garath gerettet; sie kommt in Pflege nach Monheim. Der Vogel ist so apathisch und geschwächt, dass er sich ohne Widerstand fangen lässt. Das löst Ärger aus: Es kommt zu Strafandrohungen seitens der Unteren Landschaftsbehörde (ULB). Nach guter Pflege kann die Rohrdommel im März 1986 an der Fangstelle Baumberger Graben (Urdenbacher Kämpe) wieder ausgesetzt werden. Da Düsseldorf noch keine Station hat, wird danach die Wildtierpflegestation bei Hans Söhnigen in Gerresheim eingerichtet.

1986

  • Oktober: Heckenpflege- und Pflanzaktion in Angermund mit der Jugendgruppe Angermund. Diese wird von einer japanischen Fernsehgesellschaft aufgezeichnet.
  • November: Die Ortsgruppe Unterbach erhält wieder den Umweltpreis der Stadt Düsseldorf. Dies ist schon die 3. Auszeichnung als Anerkennung der Arbeit. Alle Preisgelder gehen in die Vereinskasse, mit dem Vermerk „zur Verwendung in Düsseldorf“.

1987

  • Das Jahr ist geprägt von der BUGA. Ein Präsentationsraum wird von Francisca Lienau mit viel Sachkenntnis gestaltet, u.a. mit Diavorträgen. Viele neue Mitglieder kommen dazu.
  • In diesem Jahr erhält auch die DBV-Jugendgruppe Angermund einen Umweltschutzpreis.
  • November: Erstmals wird eine Exkursion um den Unterbacher See mit großem Erfolg durchgeführt. Daraus entsteht eine jährliche Traditionsveranstaltung, die Alfred Leisten 30 Jahre lang leitet.

1988

  • Über Karneval im Frühjahr führt regelmäßig eine Exkursion auf die Insel Texel (NL). Diese Exkursionen ins europäische Ausland plant und leitet Ernst Arzberger. Darunter auch Reisen nach Falsterbo (Schweden) oder nach Ungarn und Neusiedler See.
  • Singvogelkartierung über zwei Jahre auf den Gerresheimer Waldfriedhof

1989

  • Pflegearbeiten am Tümpel auf den Rathelbecker Höhen: Dazu wird ein Handlauf mit Eichenstämmen um den Tümpel aufgebaut.
  • November: Heckenpflanzaktion in Willich, initiiert von Francisca Lienau. Hier werden über 90 einheimische Sträucher gepflanzt und mit Verbissschutz versehen.
  • Dezember: Zum 4. Mal wird der Umweltpreis der Stadt Düsseldorf für beispielhaftes Engagement zum Schutz der Umwelt verliehen.
  • Das neue Umweltmagazin Grünstift erscheint, gegründet von der NABU-Ortsgruppe (Francisca Lienau), der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf (Ilona Rasche), dem VCD Düsseldorf (Verkehrsclub Deutschland) und dem IWÖ (Institut für Wirtschaft und Ökologie Düsseldorf). Anfangs gab es vier, später drei Ausgaben jährlich, mit jeweils 32 Seiten.

1994

  • März: Der Naturschutzbund Düsseldorf wird als eigenständiger Stadtverband gegründet. Vorsitzende: Francisca Lienau, Stellvertreter: Alfred Leisten, Schatzmeister: Paul Ludwig Henrichs.
  • Gründung der Ornithologische Arbeitsgemeinschaft, um einen Überblick über die in Düsseldorf vorkommenden Vogelarten zu erhalten.

ab 1998

  • Zielstrebige Kartierungsarbeiten und Vorbereitungen für ein Buch beginnen, in dem die Vogelwelt Düsseldorfs dokumentiert wird, denn es gibt einige „weiße Flecken“ im Stadtgebiet.
  • Ludwig Amen engagiert sich sehr in der AG Wanderfalkenschutz und bei der Ansiedlung von Wanderfalken in Düsseldorf, etwa im Schornstein des E-Werks Lausward und im Kirchturm von St. Rochus. Er kartiert auch die Uferschwalben an den Baggerseen im Düsseldorfer Norden sowie Tagfalter im Stadtgebiet.
  • Im „Friedrich-Spee-Biotop“ arbeitet eine rege NAJU-Gruppe um Karin Blomenkamp. Auch der NABU pflegt das Gebiet – bis die Kooperation mit dem dortigen Heimatverein endet, weil die Stadt sich dann selbst um dieses Feuchtbiotop kümmert.
  • In Wersten gibt es zwei Jahre lang einen großen Garten, den der NABU zu einem vorzeigbaren, mustergültigen Projekt macht – bis hier die Zusammenarbeit endet.

2002

2003

  • Das Projekt NABUtop in Angermund wird aus der Taufe gehoben: Mit Unterstützung der Unteren Landschaftsbehörde (ULB) kann die 15.000 Quadratmeter große Fläche an den Angermunder Baggerseen für den Naturschutz gepachtet werden. Alfred Leisten erstellt eine ausführliche 54-seitige Ausarbeitung: Grundlagendokumentation, Untersuchungen, Pflege- und Entwicklungsplan.
  • Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement erhält Francisca Lienau den Umweltpreis 2002 der Stadt Düsseldorf. (Foto Nr. 4)

2005

  • Das Steinkauzschutz-Projekt beginnt und wird erfolgreich über mehrere Jahre von einer kleinen NABU-Gruppe geführt, anschließend von der ULB, die mit einer größeren Anzahl Helfern die zahlreich gewordenen Nistplätze noch besser betreuen kann.

2006

  • März: neuer Vorstand um Günther Steinert, Francisca Lienau wird zur Ehrenvorsitzenden (Foto Nr. 1)
  • Juni: Alfred Leisten wird der Umweltschutzpreis der Stadt Düsseldorf von OB Joachim Erwin überreicht – für die Arbeiten im NABUtop, die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans sowie die Autorenschaft für das Vogelbuch. (Foto Nr. 5)
  • Alfred Leisten bekommt den „Auenkauz“ (Foto Nr. 3) von der Biologischen Station Urdenbacher Kämpe für seine hervorragende Naturschutzarbeit und sein ehrenamtliches Engagement.

2007

  • Francisca Lienau wird mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet (Foto Nr. 2)
  • Die Arbeitsgemeinschaft Botanik entsteht.
  • Der NABU übernimmt die Obstbaumwiese am Unterbacher See, 4.300 Quadratmeter mit altem Baumbestand. Initiiert von Günther Steinert.

2011

  • Martinstaler der Stadt Düsseldorf für Paul Ludwig Henrichs für seinen Einsatz für den Naturschutz

2016

2017

  • Martinstaler der Stadt Düsseldorf für Günther Steinert für seinen ehrenamtlichen Einsatz.

2018

  • Juli: Die Gruppe der Naturschutzjugend (NAJU) (Foto Nr. 9) gründet sich neu. Es gab in früheren Jahren bereits eine aktive NAJU-Gruppe.

2019

  • Februar: Zum 1. Tigges-Treff (Foto Nr. 10) kommen drei Interessierte, um sich über Projekte und gemeinsame Aktivitäten auszutauschen. Seitdem findet der Treff mit reger Beteiligung am 2. Donnerstag des Monats statt (Coronabedingt zwischenzeitlich ausgesetzt).
  • März: Der mitgliederstärkste Naturschutzverband Düsseldorfs wird 25 Jahre alt und hat 2.180 Mitglieder.
  • Frühling: Der NABU Düsseldorf übernimmt eine neue Wildblumenwiese am Rhein; auf 300 Quadratmetern entsteht ein Paradies für Insekten. (Foto Nr. 14)
  • September: Das Aktionsbündnis Deichkonferenz Düsseldorf mit mehreren Vereinen/Initiativen gründet sich.

2020

  • März: neuer Vorstand um Gerda Hucklenbroich, Günther Steinert wird Ehrenvorsitzender. (Foto Nr. 11) 2.770 Mitglieder gehören inzwischen dem NABU Düsseldorf an.
  • Juli: Rege beteiligt sich der NABU Düsseldorf an der Volksinitiative Artenvielfalt und sammelt mehr als 1.600 Unterschriften. Die Aktion läuft bis Juni 2021 weiter.
  • September: Die 100. Ausgabe des Umweltmagazins Grünstift erscheint.
  • Viele Exkursionen und Vorträge konnten aufgrund von Corona nicht durchgeführt werden, trotzdem bewegt sich einiges. Beispielsweise werden auf der Obstbaumwiese viel mehr Wiesenblumen und -kräuter gezählt. Auch die Artenvielfalt im NABUtop hat sich erhöht.
  • Dezember: In der Sammelaktion von Alt-Handys zum Recycling werden bis zum Jahresende über 200 Handys der Wiederverwertung übergeben.
  • Der aktive Kiebitzschutz erhält eine größere Priorität.

2021

  • Der NABU Düsseldorf wächst weiter - auf inzwischen fast 3.000 Mitglieder.
  • Eine neue Kartierung im NABUtop ist geplant.
  • Mittlerweile hat sich die Menge der betreuten Vogelnistkästen für unterschiedliche Arten stark erhöht; weitere Standorte in Düsseldorf werden erschlossen.
  • Im Fleher Feld übernimmt der NABU eine große Fläche, Aktive legen eine Wildblumenwiese an und es wird neuer Lebensraum für die Kreuzkröte geschaffen.
  • Auch der Krötenbestand am Unterbacher See wird von den Ehrenamtlichen verstärkt geschützt.