Vögel zählen macht zufrieden und schlau

„Stunde der Gartenvögel“ vom 12. bis 14. Mai

Stunde der Gartenvögel 2023.  Foto: NABU/publicgarden, Feldsperling: Christoph Bosch/iStockphoto/ayurara
Stunde der Gartenvögel 2023. Foto: NABU/publicgarden, Feldsperling: Christoph Bosch/iStockphoto/ayurara

Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion, die „Stunde der Gartenvögel“, steht bevor. Im Mai heißt es wieder: Vögel im Garten, in Parks oder vom Balkon aus beobachten und dem NABU melden. Die Zählungen helfen dabei, Trends zu verfolgen.


27. April 2023 - Der Frühling ist endlich da – und mit ihm zahlreiche Vögel, die wir jetzt wieder beobachten und hören können. Passend dazu ruft der NABU wieder gemeinsam mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und der Naturschutzjugend NAJU zur „Stunde der Gartenvögel“ vom 12. bis zum 14. Mai auf.

 

Je mehr Menschen mitmachen, desto besser können unsere Expert*innen den Zustand der Vogelpopulationen in unseren Siedlungen einschätzen. Denn die Beobachtungen helfen dabei, Entwicklungen bei den Beständen über die Jahre hinweg zu verfolgen und wissenschaftlich auszuwerten.


Wie wirkt sich die Klimakrise auf die Vögel im Garten aus?

„Wir wollen diesmal auch auf Veränderungen in der Vogelwelt durch die Klimakrise schauen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Beispielsweise könnte die Türkentaube eine Gewinnerin des milderen Winterwetters sein, die Sichtungen nehmen seit Jahren leicht zu.

 

„Eventuell erzeugt eine stärkere Bindung an Siedlungen und damit häufigere Zählung bisher noch die leicht positive Tendenz, trotz des allgemein eher rückläufigen Bestands“, so Miller.

Wo steckt der Feldsperling?

Eine andere Art bereitet Ornitholog*innen allerdings Sorgen: Der Feldsperling steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste und wurde zuletzt auch bei der „Stunde der Gartenvögel“ immer weniger gezählt. Er steht in Konkurrenz zum kräftigeren Haussperling, ist daher häufiger im ländlichen Siedlungsraum anzutreffen. „Dort ist er durch die intensive Landnutzung bedroht, weil er kaum noch Samen und Insekten sowie Nistplätze findet“, schildert Miller.

 

Die NABU-Expert*innen hoffen auf aufschlussreiche Beobachtungen, auch über Türkentauben und Feldsperlinge hinaus. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 67.000 Menschen, die mehr als 1,5 Millionen Vögel meldeten. Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion.

 

Übrigens, nicht nur für die Fachwelt ist die Aktion wertvoll. Auch Teilnehmende profitieren vom Mitmachen. Denn Studien zeigen, unterstreicht Miller, „wer Vögel beobachtet, beeinflusst sein psychisches Wohlbefinden positiv und lebt gesünder.“ Darüber hinaus lerne man viel über Vögel und die Natur vor der eigenen Haustür. Wer sich schon einmal in Stimmung bringen will, sollte unseren neuen Vogelpodcast „Reingezwitschert“ hören.

Wie mache ich mit bei der Vogelzählung?

Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Auch wer wenig über Vögel weiß, kann an der Aktion teilnehmen. Die Zählhilfe erleichtert das Erkennen der Vögel. Außerdem bieten wir eine kostenlose App, die „NABU-Vogelwelt“, welche beim Identifizieren hilft.

Das gibt es zu gewinnen

Natürlich steht die Freude an der Vogelwelt im Vordergrund. Doch die Teilnahme an der Stunde der Gartenvögel kann sich auch auf andere Weise lohnen. Der NABU verlost ein Fernglas als Hauptgewinn. mehr