Wildblumenwiese in Düsseldorf-Flehe

Auf 4.000 qm ist eine Wildblumenwiese entstanden

Diese Wildblumenwiese soll entstehen auf dem NABU Feld, In der Hött in Düsseldorf-Flehe
Diese Wildblumenwiese soll entstehen auf dem NABU Feld, In der Hött in Düsseldorf-Flehe

Im September 2021 pachtete der NABU Düsseldorf eine ehemals vom Gartenbau intensiv bewirtschaftete Fläche von 4.000 qm, um diese in eine Wildblumenwiese zu verwandeln. Maßnahmen zur Vorbereitung des Bodens für das geeignete Saatgut waren: zunächst Entfernen von Brombeerwurzelstöcken, Disteln, Löwenzahn, Ampfer und anderen nicht erwünschten Ackerkräutern; danach Pflügen, Grubbern, Eggen und Entsorgen von Müll jeglicher Art. Anfang Oktober 2022 wurden regionale Wildblumen eingesäht. Im Mai 2023 zeigten sich die ersten (für das Jahr typischen) Blüten von Mohn-und Kornblumen sowie Gräsern.

 

Möchten Sie durch Ihre ehrenamtliche Mitarbeit zum Gelingen dieses Projektes beitragen um diese Wildblumenwiese weiterzuentwickeln? Sie soll Insekten-Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten? Melden Sie sich gerne bei uns.

 

Lage der Wildblumenwiese in Fleher: Von der Fleher Str. aus liegt das NABU Feld in der Straße „In der Hött“, zwischen den Hausnummern 242 und 244.

 

Kontakt:

Brigitte Steinke

Tel. 0211 349 736

anmeldung@nabu-duesseldorf.de

Lageplan


Aktionen auf dem Fleher Feld - 1. Halbjahr ´23

Damit unsere neu eingesäte Blumenwiese auch zu einer bunten und artenreichen Wiese wird, musste in den ersten Monaten des Jahres noch einmal kräftig Hand angelegt werden. Die nährstoffreiche Seite drohte von Roter Taubnessel, Winterportulak (Tellerkraut) und Vogelmiere überwuchert zu werden. Bis Mai wurde im Schnitt alle zwei Wochen zu einer Zupfaktion aufgerufen; jäten ging wegen der neu eingesäten Pflänzchen nicht. Die Begeisterung vieler Helfer war dabei im Winter nicht ganz so üppig wie der unerwünschte Pflanzenwuchs,…

Abb. 1 Kräuterzupfen in der Gruppe ist gar nicht sooo schlimm, vor allem nicht, wenn man es auf Unterhaltungsdistanz macht. Foto: Brigitte Steinke, NABU
Abb. 1 Kräuterzupfen in der Gruppe ist gar nicht sooo schlimm, vor allem nicht, wenn man es auf Unterhaltungsdistanz macht. Foto: Brigitte Steinke, NABU

dennoch hat sich die Arbeit offensichtlich gelohnt und ausgereicht.

Abb. 2 Im späteren Frühjahr präsentiert sich ein Meer aus Mohn und Kornblumen; Foto: Astrid Handtke, NABU
Abb. 2 Im späteren Frühjahr präsentiert sich ein Meer aus Mohn und Kornblumen; Foto: Astrid Handtke, NABU

Die nährstoffreiche Seite des Feldes zeigt Ende Mai/Anfang Juni wogenden Klatschmohn, Schlafmohn und Kornblumen. Die dazwischen blühenden verschiedenen Gräser sind vor Farbenpracht kaum zu erkennen. Ein Teil des bereits vor Einsaat vorhandenen Schlafmohns durfte „vorsichtshalber“ weiterwachsen, weil lange unklar war, wie stark sich der Klatschmohn entwickeln würde. Noch Ende April gab es nämlich größere kahle Stellen.

 

Die lehmhaltige Seite des Feldes hat sich wie gewünscht entwickelt. Sie war nicht so dicht bewachsen, weil die dort wachsenden Pflanzen (überwiegend Kornblumen und verschiedene Grasarten) nicht so ausladende Gewächse ergeben, wie der Klatschmohn; dafür war der Unterwuchs ausgeprägter – wie beim Oberwuchs fast ausschließlich mit Pflänzchen aus dem Saatgut.   

 

Die Pracht dauerte nur kurz, denn Mitte Juni wurde bereits gemäht. Natürlich gab es viel Beschwerdepost, weil das Feld gemäht wurde, wo es doch so schön aussah. Dieser Akt ist um den Zeitpunkt herum jedoch ein Muss für jede Blumenwiese, wenn man nicht möchte, dass eine normale Wiese daraus wird. Der Grund war, dass die Gräser schon in voller Blüte standen und begannen, Samen zu bilden. Wenn die reif werden und keimen, vermehren sich die Gräser sehr schnell und nehmen den Blühpflanzen in den folgenden Jahren Licht und Kraft, so dass diese immer weniger werden. 

Besonders von den Kornblumen waren bereits viele ausgesamt und haben damit dafür gesorgt, dass sie nächstes Jahr wiederkommen. Die Mohnblumenkapseln reiften nach der Mahd noch nach, so dass auch hier für ausreichend Nachschub gesorgt wurde.

 

Die Mähmaschine kam natürlich nicht in die Ecken und um die Büsche herum, so dass in mehreren Tranchen mit der Hand nachgearbeitet werden musste.

Abb. 3 Sensen macht mehr Spaß als am Boden zu arbeiten. Foto: Elisabeth Cura, NABU
Abb. 3 Sensen macht mehr Spaß als am Boden zu arbeiten. Foto: Elisabeth Cura, NABU

Zugegebenermaßen hat jede Person, die gemäht hat, einen kleinen Busch übersehen, weil das Gras so hoch war. Die schlagen zum Glück schnell wieder aus.

 

Leider hatte die Heupresse längst nicht alles Mahdgut aufgenommen, so dass das Heu in zwei Aktionen zu neuen Schwaden zusammengeharkt werden musste. 

Abb. 4. Obwohl erst um 18:00 begonnen wurde, war die Mannschaft nach getaner Tat fix und fertig. Foto: Elisabeth Cura, NABU
Abb. 4. Obwohl erst um 18:00 begonnen wurde, war die Mannschaft nach getaner Tat fix und fertig. Foto: Elisabeth Cura, NABU

Und was machen die Insekten nun ohne Blüten? Die Wiese wurde schließlich zum Schutz und zur Erhöhung der Insektenvielfalt  angelegt. Keine Angst, sie wurden nicht einfach vergessen! In der Mitte des Feldes wurde ein Streifen als Rückzugsort stehen gelassen, bis die die Blumen verwelkt waren, ebenso an einem der Feldränder. Der Mittelstreifen konnte bereits bei der letzten Aktion mit gesenst werden. Die Insekten finden dennoch genug Nahrung. Der Renner sind die nicht gemähten Disteln, ein weiterer die lange Efeuhecke, die auch einige Spinnen beherbergt, und ganz wichtig: die niedrig wachsenden Pflanzen wie Rotklee, verschiedene gelbe Kleearten und andere. Blumenwiesen werden nämlich nicht so kurz geschoren wie Rasen, so dass die niedrigen Pflanzen nicht erfasst werden.  Die Sommer- und Herbstblüher stehen auch schon in den Startlochern. Die Schafgarbe darunter blüht bereits teilweise, einige Wilde Möhren steht kurz davor.

 

Wie sieht es insgesamt mit den Insekten aus?

 

Leider wie überall; fast keine Schmetterlinge, aber doch so einige Käfer- und Wildbienenarten; interessanterweise ein etwas anderes Artenspektrum als im Jahr zuvor. Im Folgenden eine Auswahl:

Der Kratzdistel-Rüssler (Larinus turbinatus) ist in seinem Element.
Der Kratzdistel-Rüssler (Larinus turbinatus) ist in seinem Element.
Auch der Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis) ist fast ein Dauergast auf den Distelblüten.
Auch der Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis) ist fast ein Dauergast auf den Distelblüten.
Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) findet hier ebenfalls ausreichend Nahrung.
Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) findet hier ebenfalls ausreichend Nahrung.
Der Schwarzspitzige Halsbock (Paracorymbia fulva) ist sicher, dass die Schafgarbenblüten auch etwas zu bieten haben.
Der Schwarzspitzige Halsbock (Paracorymbia fulva) ist sicher, dass die Schafgarbenblüten auch etwas zu bieten haben.
Das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) hat noch keine Flügel und versteckt sich ziemlich gut zwischen den gemähten Mohnpflanzen.
Das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) hat noch keine Flügel und versteckt sich ziemlich gut zwischen den gemähten Mohnpflanzen.
Auch der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) mag Acker-Kratzdisteln.
Auch der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) mag Acker-Kratzdisteln.
Die Erd-Hummeln, aber auch andere Arten, bevorzugen eindeutig Kornblumen. In der Abenddämmerung hingen die Erdhummel zuhauf unter deren Blüten und knabberten sie dort an,  um an den Nektar zu gelangen.
Die Erd-Hummeln, aber auch andere Arten, bevorzugen eindeutig Kornblumen. In der Abenddämmerung hingen die Erdhummel zuhauf unter deren Blüten und knabberten sie dort an, um an den Nektar zu gelangen.
Hier saugt eine Stein-Hummel Nektar; zu Bieten hat sie noch nichts.
Hier saugt eine Stein-Hummel Nektar; zu Bieten hat sie noch nichts.
Bei der Gelbbindigen Furchenbiene (Halictus scabiosae) verhält es sich wie bei der Stein-Hummel.
Bei der Gelbbindigen Furchenbiene (Halictus scabiosae) verhält es sich wie bei der Stein-Hummel.
Der Braungebänderte Heckenspanner (Idaea rusticata) hat sich im Efeu versteckt.
Der Braungebänderte Heckenspanner (Idaea rusticata) hat sich im Efeu versteckt.
Über die Brombeerblüten haben sich gleich drei Arten hergemacht: Eine Honigbiene (Apis mellifera) in der linken Blüte, eine Erd-Hummel in der rechten und eine Gemeine Breitstirnblasenkopffliege (Sicus ferrugineus)
Über die Brombeerblüten haben sich gleich drei Arten hergemacht: Eine Honigbiene (Apis mellifera) in der linken Blüte, eine Erd-Hummel in der rechten und eine Gemeine Breitstirnblasenkopffliege (Sicus ferrugineus)

Die Insektenfotos sind von Elisabeth Cura, Astrid Handtke, Luisa Zhu, Brigitte Steinke, alle NABU Düsseldorf. Brigitte Steinke hat die Fotos in Form von Vergrößerungen geändert.

 

Das Projekt „Fleher Feld“ wird vom Insektenschutzfonds des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V. gefördert


Aktionen auf dem Fleher Feld von Oktober bis Dezember 2022

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Bericht Oktober 2022 bis Dezember 2022 – Fleher Feld
Fleher Feld_Q4 2022.pdf
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Einsaat auf dem Fleher Feld am 19. Oktober 2022

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Bericht Einsaat 19.10.22
Einsaat des Fleher Feldes.pdf
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Aktionen auf dem Fleher Feld von Juli bis September 2022

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Bericht Juli 2022 bis September 2022 - Fleher Feld
Fleher Feld_Q3 2022.pdf
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Aktionen auf dem Fleher Feld von April 2022 bis Juni 2022

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Bericht April 2022 bis Juni 2022 – Fleher Feld
Fleher Feld_Q2 2022.pdf
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Aktionen auf dem Fleher Feld von Sept. 2021 bis März 2022

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Bericht Sept. 2021 bis März 2022 – Fleher Feld
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Fotos/Kontakt:

Brigtte Steinke

Tel. 0211 349 736

E-Mail: anmeldung@nabu-duesseldorf.de