Nachtigall im Portrait

Nachtigall / Foto: Dragos Manza
Nachtigall / Foto: Dragos Manza

Im Naturschutzgebiet, Himmelgeister in Düsseldorf konnten letztes Jahr 10 – 12 Nachtigallen gelistet werden. Zu hören waren bei der NABU Vogel-Exkursion Anfang Mai 2024, in den Morgenstunden, im Buschwerk entlang des Rheins, 5 Nachtigallen. Der Gesang der Männchen, welcher von April bis Mitte Mai um die Gunst der Weibchen wirbt ist unverwechselbar.

 

Nachts singt das balzende Männchen, der Gesang am Tag dient hauptsächlich der Revierverteidigung. Ihr Äußeres ist überraschend unauffällig im Vergleich zum wohlklingenden Gesang. Nachtigallen-Strophen beginnen meist leise. Jede ist zwei bis vier Sekunden lang. Vieles klingt melodiös, manches auch ratternd und  schlagend. Der Gesang der Nachtigall beginnt etwa abends um 23 Uhr. Er hält an bis in die Morgendämmerung und ist so vielfältig, wie von keinem anderen Singvogel Europas – mit 120 bis 260 verschiedenen Strophen, von denen in einer Stunde bis zu 400 gesungen werden. Die Nachtigall - Luscinia megarhynchos, ist so groß wie ein Spatz, etwa 16 bis 17 Zentimeter und gehört zur Familie der Drosselvögel-  Turdidae. Sprosser und Blaukehlchen sind ihre nächsten Verwandten. Auf der Oberseite ist ihr Gefieder rötlichbraun mit kastanienbraunem Oberschwanz. Ihre Unterseite ist weiß bis fahl graubraun. Um die Augen sind gelbe Ringe gezeichnet. Auch der Schnabel hat innen einen Rand, der gelb leuchtet. Sie wiegen so viel wie ein kleiner Schokoriegel.

 

Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten und deren Larven. Auch Regenwürmer und Spinnen stehen auf dem Speiseplan. Im Spätsommer fressen sie zusätzlich Beeren und saftige Früchte.

 

Die Nachtigall bevorzugt Habitate wie lichte Laubmisch- und Auwälder, Parks, Friedhöfe und Heckenlandschaften. Sie benötigt Unterholz, eine dichte Krautvegetation und eine Falllaubschicht.

 

Nach der Paarbildung beginnt das Weibchen mit dem sehr versteckten Nestbau im Unterwuchs und Halbschatten, am Boden oder dicht darüber. Drei bis fünf Tage später erfolgt die Ablage von vier bis sechs olivgrauen oder braunen Eiern. 13 bis 14 Tage später schlüpfen die Jungen, die das Nest nach elf Tagen verlassen. Die Nachtigall brütet nur einmal im Jahr.

 

In Deutschland brüten ungefähr 95.000 Nachtigallen-Paare – das ist ein Viertel bis ein Zehntel der Nachtigallen in Europa. Besonders viele Nachtigallen gibt es in Ostdeutschland. Berlin soll sogar die heimliche Hauptstadt der Nachtigallen sein. Das nicht nur wegen „Nachtigall, ick hör dir trapsen“ (was auch auf ein Gedicht zurückgehen soll – aus „Des Knaben Wunderhorn“).

 

Nachtigallen sind Langstreckenzieher. Sie legen jährlich ca. 5.500 Kilometer über das Mittelmeer und die Sahara bis zu den tropischen Regionen Afrikas, nördlich des Äquators zurück, bis sie wieder im Frühjahr bei uns brüten.

 

Komponisten, Autoren, Dichter und Denker waren schon in der Antike vom Gesang der Nachtigallen inspiriert und verzaubert, Z. B. in William Shakespeares „Romeo und Julia“. Es geht um Symbolik für Frühling, Liebe, Sehnsucht, Schmerz und die Mystik der Nacht.

 

Gesang der Nachtigall hier zu hören

Fotos: Stefan Wenzel


Für das kommende Jahr ist eine erneute Nachtigallenwanderung in Himmelgeist vom NABU Düsseldorf geplant. Der Termin steht schon fest, denn die Vögel treffen pünktlich zur gleichen Zeit in Düsseldorf ein.

Für die Führung am 18.05.2025 um 7h ist eine Anmeldung erforderlich unter: anmeldung@nabu-duesseldorf