Fleißig gezählt

Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel

Mehlschwalbe
Die Mehlschwalbe steht seit langem unter Druck.

Die populäre NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel “ erzielte auch in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. Am Wochenende vom 10. bis 12. Mai (mit Nachmeldungsmöglichkeit bis zum 20. Mai) zählten über 73.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde in rund 50.000 Gärten und anderen Zählstellen (Parks, Balkone usw.) alle Vögel, die während einer Stunde zu sehen oder zu hören waren.


„Spatzen top, Insektenfresser flop“ – so bringt der NABU das Ergebnis der diesjährigen Aktion auf den Punkt. Der wiederum an erster Stelle plazierte Haussperling erreichte sein bestes Ergebnis in 15 Jahren „Stunde der Gartenvögel“. Die Spatzen haben vom Rekordsommer 2018 eindeutig profitiert. Auch der Feldsperling hat gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent zugenommen und wird damit nach 2016 sein zweitbestes Ergebnis in der Geschichte der „Stunde der Gartenvögel“ erreichen .Für beide Spatzenarten ist dieses Ergebnis besonders erfreulich. Denn starke Rückgänge in den Jahrzehnten vor Beginn der NABU-Zählaktion hatten dafür gesorgt, dass beide Arten bis heute in der Vorwarnkategorie der Roten Liste deutscher Brutvogelarten stehen.

Schlecht sieht es dagegen für Mauersegler und Mehlschwalben aus. Die Zahlen für diese beiden Arten sind katastrophal. Beide erreichen die mit Abstand bisher schlechtesten Ergebnisse. Aufgrund der Wetterlage mit Kaltluft aus dem Norden verzögert sich offenbar die Ankunft eines Teils dieser Arten. Leider fügen sich die diesjährigen Ergebnisse aber nahtlos in eine Reihe abnehmender Zahlen aus den Vorjahren – egal ab warmes oder kaltes Maiwetter herrschte. Wir haben es daher wohl mit einem tatsächlichen deutlichen Rückgang zu tun. Das Fehlen der Fluginsektennahrung und das Verschwinden von Brutnischen an Gebäuden sind wahrscheinlich die Ursachen.

Unsere Sorgenkinder

Beim Sorgenkind Amsel zeigt sich wie erwartet ein starker Rückgang. Bundesweit wurden sieben Prozent weniger Amseln gesichtet. Hierfür dürfte vor allem der Befall mit dem Usutu-Virusverantwortlich sein. Hinter dem Haussperling folgen auf den Rängen zwei bis fünf Amsel, Kohlmeise, Star und Feldsperling.

Im Kreis Düsseldorf beteiligten sich 399 Vogelfreunde und – freundinnen in 265 Zählorten an der diesjährigen Aktion. Hier machte die Kohlmeise das Rennen, gefolgt von Elster, Ringeltaube, Amsel und Blaumeise. Bundessieger Spatz folgt erst auf Platz 6.Beim Mauersegler bestätigt sich das Bundesergebnis: Lag die Art 2018 auf dem zweiten Platz, so in diesem Jahr nur auf Platz 7 - mit einer trendmäßigen Abnahme von 35 Prozent!


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Stunde der Gartenvögel
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