NABU Vogel-Exkursion in Himmelgeist

Exkursion im Naturschutzgebiet Himmelgeist - Foto: Johanna Schiefner-Földessy
Exkursion im Naturschutzgebiet Himmelgeist - Foto: Johanna Schiefner-Földessy

Am 12. Mai 2024 trafen sich in den Morgenstunden ab 7 Uhr, 19 Vogelinteressierte zur alljährlichen Führung des NABU Düsseldorf im Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen, diesmal geleitet von Holger Klöpfel und Johanna Schiefner.

 

Die Auenlandschaft und das Ufergebiet südlich von Himmelgeist bieten einer Vielzahl von Vogelarten ideale Brutmöglichkeiten. Insbesondere zeichnet sich das Gebiet dadurch aus, dass es für die Langstreckenzieher interessant ist, also diejenigen Zugvogel, die im tropischen bis südlichen Afrika überwintern – also weiter weg als das Gros der Arten, darunter Nachtigall, Kuckuck, Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalben, Sumpfrohrsänger, Zilpzalp, Fitis sowie der Weißstorch – sie alle kommen regelmäßig in diesem Gebiet vor.

 

Während der Führung wurden 36 Vogelarten angetroffen, also gesehen und/oder gehört.

Für den Bereich am Flussufer, der als Naturschutzgebiet ausgeschildert ist, erhielt der NABU eine „Befreiung vom Betretungsverbot außerhalb befestigter Wege im Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen“ vom Gartenamt der Stadt Düsseldorf. Leider begegneten den Exkursionsteilnehmenden auf schmalen Pfaden Personen mit Fahrrad, Hund und Laufschuhen. Freundlich aber bestimmend wurde auf das Betretungsverbot hingewiesen. Der NABU wird einen Dialog mit dem Gartenamt führen, damit Maßnahmen zur Verdeutlichung des Betretungsverbotes getroffen werden, etwa durch explizite Beschilderung und Sperren.

 

Im Fokus der Vogelarten während der Führung standen die Nachtigall, der Flussregenpfeifer sowie die Grasmücken. Um die 10 Nachtigallenpaare halten sich aktuell im Gebiet auf, bei der Führung wurden zumindest 

5 Sänger angetroffen. 3 Flussregenpfeifer konnten im Flug und zu Boden beobachtet sowie gehört werden. Bei den Grasmücken, dem Namen nach „grau-braune schlüpfende“ Vögel, waren Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke sowie Gartengrasmücke zugegen.

Daneben wurden auch Pflanzen wie der Japanknöterich und die Weißbeerige Mistel beleuchtet, inkl. ihrer Nach- und Vorteile, und in Beziehung zu Vogelarten gesetzt. Der Japanknöterich wird von Vögeln als Nistmöglichkeit genutzt. Die Mistel dient der Misteldrossel als Nahrung.

 

Holger Klöpfel hat auch die römische Geschichte einfließen lassen. Z.B. kommt der Gattungsname der Nachtigall „Luscinia“ von „luscus“, das „schwache Sicht“ andeutet – die Römer müssen auf Grund des Gesangs in der Nacht also geglaubt haben, dass die Nachtigall um Hilfe singt, weil sie nichts sehen kann. Dann ist da noch der Römer Ovid, auf Grund dessen Werk „Metamorphosen“, in der eine Figur namens Philomele in eine Nachtigall verwandelt wird, die Nachtigall in der Lyrik bis heute synonym als Philomele bezeichnet wird – ein Gedicht aus dem 18. Jahrhundert über die Nachtigall wurde denn auch vorgetragen. Komponisten und Dichter waren also schon immer vom nächtlichen Gesang der Nachtigallen angetan.

 

Der Gesang der Nachtigall ist nicht zu überhören – er variiert stark mit unterschiedlichen Elementen, darunter ein mechanisches „Schlagen“ sowie melancholisch pfeifendes „Schluchzen“.

 

Gesang der Nachtigall


Alle Fotos: Dragos Manza


Für das kommende Jahr steht der Termin für den Rundgang im Himmelgeister Rheinbogen bereits fest, denn die Vögel treffen pünktlich zur gleichen Zeit in Düsseldorf ein. Für die Führung am 18.05.2025 um 7 Uhr ist eine Anmeldung erforderlich anmeldung@nabu-duesseldorf

 

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Liste der angetroffenen Vogelarten:
Liste angetroffener Arten_2024-05-12.pdf
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