Der NABU Düsseldorf stellte rechtzeitig vor der Brutphase ein 6 Meter hoher Mast mit Schwalbenhaus, auf dem zur Verfügung gestellten Gelände des Reitstall Hoffmann, in Düsseldorf-Kaiserswerth, Edmund-Bertrams-Str.54 auf. https://www.reitstallhoffmann.de Sämtliche Kosten hierfür übernahm der NABU Düsseldorf.
Nun können die Schwalben Hochzeit feiern und Ihre Wohnungen im Schwalbenhaus beziehen.
Vor 2 Jahren wurde Guido Hoffmann, Inhaber des Reitstall Hoffmann, bereits die NABU-Auszeichnung, „Schwalbenfreundliches Haus“ mit Plakette überreicht für die Ansiedlung von Mehl- und Rauchschwalben auf seinem Anwesen.
Wir freuen uns über diese positive und wertvolle Kooperation!
Falls sich an Ihrem Gebäude Schwalben angesiedelt haben, kontaktieren Sie uns unter:
anmeldung@nabu-duesseldorf.de.
Vielleicht erhalten auch Sie eine Auszeichnung!
Aufstellen des Mastes mit Schwalbenhaus auf dem Anwesen des Reitstall Hoffmann mit Guido Hoffmann bei der Montage - Fotos: BSF und Hoffmann
Die Bestandszahlen sind stark rückläufig und gefährdet. Mehlschwalbe mit - 44% und Rauschschwalbe - 26%. Das Entfernen von Schwalbennestern ist verboten!
Nestgrundlage & Kunstnester anbringen
An unseren modernen, glatten Hausfassaden können Schwalbennester oft nicht gut haften, sodass die Nester abfallen, wenn die Jungen größer und schwerer werden. Als Nestgrundlage können Sie Brettchen anbringen, die mit Kaninchendraht überzogen sind. Manchmal genügt auch schon ein 10 bis 15 Zentimeter breiter, weiß gestrichener Rauputzstreifen unter dem Dachvorsprung.
Überall dort, wo Schwalben zu wenig Lehmboden für den Nestbau finden, freuen sie sich auch über Kunstnester. Beachten Sie bitte, dass die Kunstnester für Mehl- und Rauchschwalben unterschiedlich gestaltet sein müssen.
Bringen Sie die Kunstnester dort an, wo die Schwalben bauen würden: so für Mehlschwalben geschützt an Gebäuden unter dem Dachgiebel, an Garagen oder Stallungen in mindestens 2,5 Meter Höhe. Rauchschwalben mögen zugluftfreie, möglichst halbdunkle Räume wie in Ställen oder Scheunen. Sie brauchen mindestens 15 Zentimeter Platz zwischen Nestoberkante und Decke und bauen ab einer Höhe von 2 Metern. Bauanleitung gibst auf www.NABU.de
Kotbrettchen
Vor allem in der Stadt stören sich viele Menschen daran, dass ihre Balkone oder Hauswände durch Schwalbenkot verschmutzt werden. Der Ärger lässt sich leicht beheben: Bringen Sie am besten 60 cm unter den Nestern Kotbrettchen an, die den Schmutz auffangen. Die beste Zeit zum Anbringen wäre vor Rückkehr der Schwalben oder sobald die Schwalben den Herbstzug antreten, um sie nicht während der Brut am Nistplatz zu stören. Das Brett kann dann auch mit heißem Wasser gereinigt werden. Bauanleitung gibst auf www.NABU.de
Öffnungen bewahren
Für die Rauchschwalbe sollten Sie ab April Fenster und andere Einflugmöglichkeiten an Ställen, Scheunen und Tordurchfahrten offenhalten, damit sie am oder im Inneren von Gebäuden ihre Nester bauen und Jungen großziehen kann.
Lehmpfützen anlegen
Wenn Sie einen Garten oder Hof mit geeignetem Boden besitzen, können Sie ab April und bis in den Juni entsprechende Bodenstellen frei und feucht halten. Damit erleichtern Sie Ihren kleinen Untermietern den Nestbau. Insbesondere bei klarem, sonnigem und trockenem Wetter ist dies besonders wichtig, da die Schwalben dann bevorzugt bauen. Gibt es auf Ihrem Grundstück keine natürliche Lehmquelle, können Sie eine freiliegende, künstliche Lehmpfütze anlegen. Achten Sie darauf, dass diese nicht mehr als 300 Meter vom Nistplatz der Schwalben entfernt ist und Katzen und andere Räuber keine Deckung haben.
Naturnaher Lebensraum
Mit einem naturnahen Garten und Ihrer Unterstützung für eine ökologische Landwirtschaft ohne Pestizide helfen Sie den Schwalben, Nahrung zu finden. Die Vielfalt an Pflanzen lockt Insekten an und bietet genügend Futter für die Schwalben und ihren hungrigen Nachwuchs.
Bestandszahl in Deutschland: 500.000 - 920.000 Brutpaare
Bestandstrend - 44 % (abnehmend) Gefährdungsgrad: „gefährdet“
Die Mehlschwalbe gehört zum typischen Bild und auch zur Geräuschkulisse der ländlicheren Umgebung. Da sie ihre Nester direkt an Felswänden oder höheren Gebäuden baut, ist sie eher in Städten und Kleinstädten unterwegs als in der offenen Landschaft oder in kleinen Dörfern. Mit der Rauchschwalbe teilt sie sich zwar bei der Futtersuche einen Lebensraum, sie nisten aber an unterschiedlichen Orten. Die Mehlschwalbe ist bei uns Sommerbotin, ihre Rückkehr läutet die warme Jahreszeit ein.
Ein Lehmnest besteht aus bis zu 1500 gesammelten Lehmkügelchen und baut geschlossene Lehmnester an Außenwänden von Gebäuden.
Die Mehlschwalbe ist 13-15 cm groß, ein Langstreckenzieher, überwintert in Afrika und ist in den Monaten von April bis September bei uns zu beobachten.
Die Mehlschwalbe ist etwas kleiner und kompakter als die Rauchschwalbe. Der kurze Schwanz ist breit gegabelt. Oberseite und Flügel sind schwarz, wobei Kopf und Rücken metallisch blau glänzen. Unterseite und Bürzel leuchten weiß. Die Kehle des Männchens ist rein weiß, die des Weibchens wirkt etwas schmutzig.
Zur Nahrungssuche bevorzugen sie offenes Gelände, zum Nestbau Ortschaften mit höheren Gebäuden. Gerne halten sie sich in insektenreicher Gewässernähe auf.
Mehlschwalben brüten in Kolonien und sind auch außerhalb der Brutzeit in großen Schwärmen anzutreffen. Sie bauen runde und beinah geschlossene Lehmnester kunstvoll an Gebäuden unter Dach- oder Fassadenvorsprüngen und an Felswänden in Nischen. Insekten fangen sie oft im raschen Flug in großer Höhe.
Die Mehlschwalbe ist gefährdet: Ihr Bestand geht stetig zurück. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle: illegale Zerstörung von Nestern, Vergrämungsmaßnahmen an Häusern, Insektenschwund. Moderne Architektur macht es Schwalben oft unmöglich, ihre Nester zu bauen.
Im Herbst brechen Mehlschwalben nach Afrika auf, Durchzügler aus dem Nordosten Europas ziehen dann bei uns durch. Im Frühjahr geht es zurück ins Brutgebiet.
Fliegend ruft die Mehlschwalbe „schrrip“ oder „brrit“. Ihr Warnruf ist höher und ein wiederholt ausgerufenes „tschierr“. Sie zwitschert weniger melodiös, aber eifrig schwatzend.
Fluginsekten wie Fliegen, Mücken und Blattläuse sind die Nahrung der Mehlschwalbe.
Bestandszahl in Deutschland: 480.000 – 900.000 Brutpaare
Bestandstrend - 26 % Vorwarnliste: „gefährdet“
Auf dem Lande sind Rauchschwalben alltägliche Begleiter und Anzeiger für Wetterumschwünge. „Die Schwalben fliegen tief“ ist ein Hinweis auf nahendes Regenwetter. Die Schwalben folgen dann nämlich ihrem Futter, das sich tiefdruckbedingt näher am Boden aufhält. Im Sommer kann man ihnen stundenlang bei ihren Flugmanövern zusehen.
Rauchschwalben fliegen bis zu 20 Meter pro Sekunde bei vier bis zehn Flügelschläge, sind 17-19 cm groß. Sie sind ein Langstreckenzieher, überwintert in Afrika und sind von April bis Oktober bei uns zu beobachten. Rauchschwalben fliegt gerne niedrig und schnell über dem Boden und Wasseroberflächen.
Erwachsene Rauchschwalben zeichnen sich durch ihr braunrotes Gesicht aus. Jüngere Schwalben sind eher rötlich-beige. Das Gefieder ist glänzend blauschwarz, die Unterseite weiß. Das schwarze Brustband kann man gut sehen. Im Flug erkennt man sie am besten an ihrem tief gegabelten Schwanz mit den langen Spießen.
Als Lebensraum bevorzugen sie ländliche Gegenden mit offenen Scheunen, Ställen und verwinkelten Gebäuden. Ihre Nester bauen sie bevorzugt an Höhleneingängen und ähnlichen Strukturen. Naheliegende kleine Gewässer gewähren die Versorgung mit Insekten.
Rauchschwalben bauen ihre Schlammnester an Durchgängen und Stallöffnungen. Ihre Nahrung fangen sie vor allem im Flug. Dabei flitzen sie je nach Wetter nah am Boden oder über der Teichoberfläche entlang. Man trifft sie vor allem in größeren Ansammlungen an. Bei der Insektenjagd fliegen sie im Luftraum unter den Mehlschwalben.
Trotz Herabstufung auf die Vornwarnliste gefährdeter Arten, bleiben die illegale Zerstörung von Nestern, Insektenschwund und geschlossene Tierställe große Probleme für die Rauchschwalbe.
Die Rauchschwalbe ist ein Sommervogel. Sie kommt vor den Mehlschwalben und fliegt nach ihnen in ihr Überwinterungsgebiet in Afrika.
Der Gesang ist laut und schnell zwitschernd. Sie schließt ihn meist mit einem Triller oder trockenem Schnurren ab. Am häufigsten hört man von ihr im Flug eine Reihe von munteren „witt witt“-Rufen.
Die Nahrung besteht aus fliegenden Insekten, hauptsächlich Fliegen und Mücken, oder Spinnen.
Jährlich erleiden Tausende Zugvögel dasselbe Schicksal wie dieser Fitis: Grausam gefangen landen sie als Delikatesse auf einem Teller.
Zugvögel legen jedes Jahr tausende Kilometer zurück, einige Langstreckenflieger sogar mehrere Hundert Kilometer ohne Rast. Ihre Reise ist eines der faszinierendsten Naturschauspiele. Doch zwischen Brutplatz und Winterquartier lauern viele Gefahren.
In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Vogellebensräume zerstört. So fehlen ihnen wichtige Rastgebiete auf ihren Zugstrecken, um sich auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen. In den wenigen noch vorhandenen Gebieten, die zur Rast geeignet sind, gibt es eine weitere Gefahr für Kranich, Storch, Star und Co. Denn Jäger warten auf die Zugvögel, um sie brutal zu fangen oder zu töten. Jedes Jahr kehren so 25 Millionen Zugvögel nicht zurück in ihre heimischen Brutgebiete.
Der Vogelschutz hat beim NABU lange Tradition, denn der Verband entstand aus dem 1899 gegründeten Bund für Vogelschutz. Seitdem setzen wir uns gemeinsam mit Ihnen auf nationaler und internationaler Ebene für den Schutz von Zugvögeln ein. Jedes Jahr werden Millionen Zugvögel Opfer von Jagd und Vogelmord, sterben durch den Rückgang ihres Lebensraumes und Nahrungsangebotes oder verenden an Strom- und Windanlagen. Das muss aufhören!
So wird den Zugvögeln geholfen: