Frühlingsputz im Meisen-Nistkasten mit Vasyl

Vasyl, Gärtner im Zentralschulgarten beim Reinigen des Meisennistkastens mit dem NABU / Foto: JSF
Vasyl, Gärtner im Zentralschulgarten beim Reinigen des Meisennistkastens mit dem NABU / Foto: JSF

Im September hat auch der letzte Vogelnachwuchs die Nistkästen verlassen. Nun gilt es, alte Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhe, Milben und Zecken zu entfernen, damit die Vogelbrut im kommenden Jahr nicht übermäßig befallen wird. Zumindest vor der nächsten Brutphase im Januar oder spätestens Anfang Februar sollte der Frühlingsputz stattgefunden haben.

 

Zum Reinigen dürfen niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel verwendet werden. Es reicht, wenn der Kasten gründlich ausgefegt wird. Bei starkem Parasitenbefall kann man auch mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge ausspülen. Anschließend sollte das Kasteninnere gut austrocknen können.

Natürlich sind Nistkästen vor allem als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr gedacht. Dass sie auch im Winter wichtige Aufgaben erfüllen, ist weniger bekannt. Dabei bieten sie nicht nur Vögeln, sondern auch kleinen Säugetieren und Insekten ein schützendes Heim. Vor Überraschungen bei der Nistkastensäuberung ist man nie gefeit. Auch Schnecken, Haselmaus oder Waldmaus nutzen diese Brutkästen gern.

 

Die Kinder des Zentralschulgartens im Räuscherweg waren neugierig und beobachteten Vasyl beim Öffnen der Nistkästen. Johanna vom NABU Düsseldorf erklärte, wie man den Unterschied des Nestbaus zwischen Kohlmeise und Blaumeise erkennen kann: Die Blaumeise verwendet hauptsächlich Moos zum Nestbau mit vereinzelten Zweigen und ein wenig Haar wobei die Kohlmeise hingegen mehr Schafwolle und Haare beimischt um ihr Nest zu gestalten. Auch die Lochgröße des Kastens verrät welcher Vogel hier brüten könnnte. Der Blaumeise reicht ein kleines Einflugloch von 26 mm, die etwas größere Kohlmeise benötigt eine durchschnittliche Lochgröße von 32 mm. In einem Kasten, welcher wahrscheinlich die letzten Jahre nicht gereinigt wurde, haben sich 6 Nester von Meisen übereinander getürmt. Aber es war deutlich zu erkennen, dass nicht nur Meisen den Nistkasten, der eigentlich für Stare vorgesehen war, bevorzugt haben, sondern auch die Waldmaus nutzte ihn als Vorratskammer für Bucheckern. So werden jedes Jahr die Ergebnisse der durchnummerierten Nistkästen inpunkto Reinigung und Brutvorkommen dokumentiert.

 

Eine gute Motivation für die Kinder des Zentralschulgartens, sich mit dem Stubenputz Zuhause zu beschäftigen. Man entdeckt immer wieder neue Utensilien, die längst vergessen waren. Ordnung macht das Leben leichter.

 

von Links: Kinder des Zentralschulgartens hören aufmerksam zu; geöffneter Blaumeistenkasten aus Holzbeton mit Blaumeisennest;  Kohlmeisennest mit Ei; Kohlmeisennest mit Bucheckernschalen;- Fotos: Renata Gula und JSF